Presse

Juni 2018

© Gmünder Tagespost 07.06.2018

Scharfe Kritik an Arnold

Taubental Anwohnerin weist Vorwürfe des Rathauschefs zurück.

Schwäbisch Gmünd. Die Anwohner der künftigen Hoffnungshäuser im Taubental, bei denen auch ein Waldkindergarten entstehen soll, haben überhaupt nichts gegen einen solchen Kindergarten in der Nachbarschaft. Das stellt Gabriele Nägele, eine der Sprecher der Anwohnermitsprachegruppe, fest und weist damit einen Vorwurf von Oberbürgermeister Richard Arnold scharf zurück. Der hatte am Mittwoch im Gemeinderat die Ansicht geäußert, dass die Anwohner die Bedrohung eines Biotops als Argument gegen den Waldkindergarten ins Feld führen, in Wirklichkeit aber Kinderlärm in der Nachbarschaft vermeiden wollten. Keiner der Anwohner habe Probleme mit Kinderlärm im Gesamtgebiet, schreibt Nägele, „und hier spreche ich im Namen aller“. Im Gegenteil seien Kinder und Jugendliche für das Taubental bereichernd. Die „Unterstellung/Kritik, dass das Biotop lediglich ‘vorgeschoben’ sei, weise ich entschieden zurück“, so Nägele. Das Problem sei nicht der Waldkindergarten, sondern dessen geplanter Standort „in einem Biotopgebiet“, zumal es alternative Standorte gebe. Den konkreten Standort des Kindergartens habe der Gemeinderat auch gar nicht beschlossen. Gabriele Nägele äußert den Eindruck, „dass von der Stadtspitze her versucht wird, engagierte und kritische Bewohner polemisch ‘mundtot’ zu machen“. Im übrigen stellt sie klar, dass sie nicht Sprecherin der Eigentümergemeinschaft des Tannwegs ist.

 © Gmünder Tagespost 06.06.2018

Tagesstätte sorgt für Konflikt

Bauvorhaben Anwohner fühlen sich beim geplanten Waldkindergarten im Taubental übergangen. OB Arnold widerspricht.

ZLA/WOF

Schwäbisch Gmünd. „Ich habe die Zeitung aufgeschlagen und war entsetzt“, sagt Gabriele Nägele, Sprecherin der Eigentumsgemeinschaft am Tannweg. Aus dem Bericht über den Spatenstich zu den neuen Hoffnungshäusern habe sie erstmals von dem Plan erfahren, in dem Wohn- und Integrationsprojekt einen Waldkindergarten einzurichten.

Sie und ihre zwölf Nachbarn fühlen sich von der Stadt und vom Schönblick, zukünftiger Betreiber des neuen Kindergartens, schlecht informiert. Nägele habe kein Problem mit einem Kindergarten, betont sie. Dennoch bestehe Gefahr für die Umwelt. An dem Bauareal grenzt ein geschütztes Biotop, indem die Kinder sich aufhalten werden.

Ähnlich äußert sich Andreas Mooslehner, Regionalgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Ostwürttemberg. Gefährdete Pflanzen wie der Gefingerte Lerchensporn könnten von spielenden Kindern zertreten werden. „Wir waren auch sehr überrascht, als wir von dem Plan gehört haben“, sagt er.

Martin Scheuermann, Direktor des Schönblicks, bezeichnet die Situation als Missverständnis: Der neue Waldkindergarten sei eine Initiative der Hoffnungsträgerstiftung, Bauherr der Hoffnungshäuser. Der Schönblick übernehme lediglich den Betrieb.

Scharfe Kritik an Anwohnern

Oberbürgermeister Richard Arnold sagte im Gemeinderat am Mittwoch, da sei wohl „etwas in der Wahrnehmung verrutscht.“ Der Waldkindergarten sei im April im Gemeinderat diskutiert und im Mai beschlossen worden – öffentlich. Er soll auf dem ehemaligen Oberen Bolzplatz von St. Bernhard angelegt werden und sechs Stunden pro Tag für 20 Kinder zwischen drei und sechs Jahren öffnen. Der Kindergarten werde nur zu Fuß erreichbar sein. Das neben dem Kindergarten geplante Biotop solle nach Möglichkeit überhaupt nicht berührt werden. Scharf kritisierte der Rathauschef Anlieger, die in sozialen Netzwerken gegen das Projekt wetterten. Sie kaschierten ihren Ärger über möglichen Kinderlärm in der Nachbarschaft durch Sorge um das dortige Biotop. Die Stadt sei sehr froh um diese Kindergartenplätze.

Mai 2018

 © Gmünder Tagespost 15.05.2018 

Neuanfang im Taubental

Hoffnungshäuser Nächste Woche Grundsteinlegung für die neue Nutzung des früheren Areals von St. Bernhard.

WOLFGANG FISCHER

Schwäbisch Gmünd. Die Vorarbeiten sind bereits weit fortgeschritten, nun geht’s in die Höhe: Mit der symbolischen Grundsteinlegung beginnen am Mittwoch, 23. Mai, die Hochbauarbeiten für die Hoffnungshäuser im Taubental. Die Stiftung Hoffnungsträger errichtet dort Häuser mit fast 50 Wohnungen für integratives Wohnen sowie für betreutes Wohnen von Senioren. Die Stiftung mit Sitz in Leonberg möchte in den Hoffnungshäusern Asylbewerber und Einheimische als Bewohner zusammenführen und so die Integration der Zuwanderer unterstützen. In zwei verbundenen Gebäuden direkt an der Taubentalstraße soll betreutes Wohnen für Senioren eingerichtet werden. Der Schönblick wird diese Einrichtung betreiben, teilt Stiftungsvorstand Marcus Witzke mit. Er rechnet damit, dass der Bau der eigens für diesen Zweck entworfenen Gebäude bis Sommer 2019 abgeschlossen wird.

Mit dieser Grundsteinlegung endet eine lange Diskussions- und Planungszeit. Die Stiftung hatte sich schon früh für das große Areal unterhalb des Salvators, auf dem das ehemalige Pallottiner-Internat St. Bernhard stand, entschieden. 2014 habe es die ersten Gespräche gegeben, erinnert sich Witzke. Sorgen der Anwohner wurden aufgenommen. aus dem ursprünglich geplanten Jugendhostel wurde das betreute Seniorenwohnen. Die neueste Entwicklung: Auch ein Waldkindergarten soll auf dem Areal entstehen.

 

Juni 2017

 © Gmünder Tagespost 06.06.2017

St. Bernhard im Taubental fällt

Bauvorhaben Das ehemalige Pallottiner-Internat wird abgebrochen. Die Stiftung Hoffnungsträger möchte den Antrag für die Neubebauung demnächst einreichen.

WOLFGANG FISCHER, Schwäbisch Gmünd

Nun geht’s zur Sache im Taubental: Die von der Hoffnungsträger Stiftung beauftragte Firma hat damit begonnen, das ehemalige Pallottiner-Internat St. Bernhard abzubrechen. 10 000 Kubikmeter umbauter Raum wird der Bagger nun wegreißen. Die Abrissarbeiten werden sich bis Anfang Juli hinziehen, sagt Marcus Witzke, Vorstandssprecher der Stiftung. Inzwischen abgeschlossen sind die geologischen Untersuchungen, die für die Planer besonders bedeutsam waren. Um die Stabilität des Hanges wirklich zu gewährleisten, wurde ein zweites Geologenbüro einschaltet, berichtet Witzke. Eine große Rolle habe dabei auch der Starkregen in diesem Bereich vor gut einem Jahr gespielt.

In den nächsten Wochen soll der Bauantrag für die Vorhaben auf dem 16 000 Quadratmeter großen Grundstück eingereicht werden:

vier Hoffnungshäuser mit insgesamt 26 Wohnungen, in denen Flüchtlinge, Studenten, aber auch Ortsansässige wohnen sollen; maximal 40 Flüchtlinge sollen dort angesiedelt werden, das hatte Stiftungsvorstand Marcus Witzke im Sommer in Gesprächen mit Anwohnern zugesichert;

zwei durch eine Glasfront verbundene Gebäude an der Taubentalstraße, in denen eine Anlage für betreutes Senioren-wohnen eingerichtet werden soll. Ein öffentliches Café, von dem ursprünglich die Rede war, ist nun nicht mehr vorgesehen;

eine Tiefgarage mit 32 Plätzen.

Die Stiftung Hoffnungsträger hat entschieden, die Hochbauarbeiten für das Gesamtprojekt direkt an den Abbruch anzuschließen. Der weitere Fortgang der Bauarbeiten im Taubental und damit auch die Inbetriebnahme der Anlage hängt aber davon ab, wie zügig die notwendigen Aufträge vergeben werden können. Derzeit, sagt Witzke, sei es schwierig, Firmen mit freien Kapazitäten zu finden. Davon hänge es ab, ob die Anlage wie zunächst geplant im Lauf des Jahres 2018 eröffnet werden kann.

April 2016

© Gmünder Tagespost 13.04.2016 

Das soll auf St. Bernhard folgen

Hoffnungsträger Stiftung stellt Planung für das ehemalige Pallottiner-Grundstück im Taubental vor

WOLFGANG FISCHER

St. Bernhard, im Hintergrund Innenstadt und Albtrauf. (Foto: wof)

Mehr, aber kleinere Gebäude als derzeit: So stellten die Verantwortlichen der Hoffnungsträger Stiftung am Mittwoch dem Gemeinderat die Pläne für die Nachfolgenutzung von St. Bernhard vor. Für Diskussionen könnten drei Doppelhäuser im oberen Teil der Baufläche sorgen.Schwäbisch Gmünd. Auch Stifter Tobias Merckle von der Ulmer Unternehmerfamilie war gekommen, um zu erleben, wie sich „seine“ Hoffnungsträger Stiftung in Gmünd vorstellt. Denn diese Stiftung möchte auf dem Gelände des früheren Pallottiner-Internats St. Bernhard im Taubental Hoffnungshäuser bauen: Häuser, wie es Stiftungsvorstand Marcus Witzke, sagte, in denen Einheimische, Studenten und Flüchtlinge miteinander leben und die Flüchtlinge so in die Gesellschaft integriert werden. Er kündigte an, dass die 2013 gegründete Stiftung mit Sitz in Leonberg schon an diesem Donnerstag in Esslingen ein weiteres Projekt vorstellen werde.

Das Pallottiner-Grundstück im Taubental habe sich durch seine zentrale Lage angeboten. Seine Angaben zum Grundstück und den Planungen:

 Rund 16 000 Quadratmeter von der Taubentalstraße bis oben zur Hangkante umfasst das Grundstück insgesamt.

 Etwa 4000 Quadratmeter davon waren bisher schon bebaut und sollen es wieder werden.

 Auf weiteren rund 2300 Quadratmetern oberhalb der bisherigen Bebauung sollen drei Doppelhäuser gebaut werden.

 Etwa 10 000 Quadratmeter Grünbereich im oberen Bereich des Grundstücks sollen frei bleiben, darin auch das dortige Biotop.

So sollen die Gebäude genutzt werden:

 An der Taubentalstraße ist das Hostel, ein einfaches Jugendhotel in zwei Häusern mit etwa 55 Zimmern geplant. Die zwei Gebäude sollen durch eine breite Freitreppe getrennt werden, erläuterte Architekt Thorsten Blatter. Sie hätten eine Traufhöhe von 9,8 Metern – etwa sechs Meter weniger als das derzeitige Gebäude.

 Hinter dem Hostel schließen sich vier Hoffnungshäuser an: dreigeschossige Flachdachhäuser mit insgesamt etwa 18 Wohnungen für Flüchtlinge, Studenten und Ortsansässige. Rund neun Wohnungen seien für Flüchtlinge vorgesehen. Die Hoffnungshäuser sollen zusammen mit dem Hostel einen Innenhof bilden.

 Erneut oberhalb davon sind drei Doppelhäuser geplant, die nach sozialen Gesichtspunkten vermietet oder verkauft werden sollen. Witzke machte deutlich, dass der Erlös aus diesen Doppelhäusern für das Gesamtprojekt nötig sei: Würden die Doppelhäuser nicht genehmigt, könne auch das Hostel nicht gebaut und betrieben werden.

Oberbürgermeister Richard Arnold sah in dem Hostel, das von der Stadt ausdrücklich gewünscht wurde, einen „Mehrwert“: Es gebe Bedarf für eine solche Übernachtungsmöglichkeit. In dem Hostel, so Marcus Witzke, könnten zum Beispiel Flüchtlinge in der Gastronomie ausgebildet werden. Er machte deutlich, dass nur ausgewählte Flüchtlinge, die auch eine Bleibeperspektive in Deutschland haben, in die Hoffnungshäuser aufgenommen werden sollen. Richard Arnold zeigte Interesse, dass sich die Stadt an dieser Auswahl beteiligt. Die Hoffnungshäuser, so Witzke, sollen für die Flüchtlinge keine dauerhafte Heimat werden, sondern eine Durchgangsstation, in der sie sich integrieren, sprachlich und beruflich bilden können.

Die Stadträte stellten eine ganze Reihe Fragen zu dem Projekt, zum Beispiel, wie nahe die Bebauung dem Salvator kommt.