Leserbriefe "Salvatorpark"

 © Gmünder Tagespost 05.08.2020

 Auch an ältere Bürger denken

Josef Hammel, Waldstetten

Zur geplanten Wohnbebauung am Salvator in Gmünd:

Inspiriert durch den Leserbrief von Herrn Bächle am vergangenen Montag, dessen Inhalt meine volle Zustimmung erfährt, möchte ich noch einen sehr wichtigen Punkt ergänzen, welcher bisher unberücksichtigt blieb: Wer fragt eigentlich die Menschen, die dort wohnen möchten? Wenn man den demographischen Zahlen, im Hinblick auf die Altersstruktur der Menschen folgt, wird klar, dass die Anzahl der älteren Mitbürger – auch in Gmünd – ständig zunimmt.

Meine Gedanken: Es gehört zum alltäglichen Wohnbild, dass Menschen in ihren Häusern den Weg zur Wohnung oftmals über viele Stockwerke zu Fuß überwinden müssen, weil es in den älteren Gebäuden keine Aufzüge gibt. Wer das Glück hat, ein eigenes Heim zu besitzen, mit Garten, spürt im Alter die Anstrengung der Unterhaltung der Grünanlage. Viele können sich Wohneigentum nicht leisten, Alters- oder Pflegeheime bedeuten für viele eine sehr große Überwindung, betreutes Wohnen ist oftmals mit sehr langen Wartezeiten verknüpft, die sich so manche im Alter gar nicht leisten können.

So, und nun zum Projekt am Salvator: Ich bin auch für eine Naturerhaltung und spende einiges im Jahr an den BUND. Doch, wie bereits beschrieben, muss es zwingend Lösungen geben, welche besonders den Wünschen älterer Menschen nahe kommen. Neben den barrierefreien Wohnungen legt der Investor offensichtlich großen Wert auf eine soziale Komponente: Eine Win–win-Situation für die Alten und die Jungen, junge Familien oder Alleinerziehende unter dem langersehnten Motto „Man hilft sich gegenseitig!“. Ist das nicht toll? Ist das nicht das, auf was wir künftig besonders zu achten haben?

Juli 2020

 

Die Taktik durchschauen (zum Thema Bebauung am Salvator)
Er ist raffiniert. So raffiniert, wie Investoren eben sind. Ganz nach dem Investorenmotto: Großes anbieten für den Einstieg ins Gespräch. Danach abspecken und entgegenkommen. (Das klingt dann wie Verzicht.) Und an anderer Stelle draufpacken, weil es dort viel wirtschaftlicher ist. Ein Schelm, der dahinter knallhartes Kalkül vermutet. Jetzt soll es beim Salvator kein Terrassenhaus mehr geben. Natürlich, um den Salvator nicht zu beeinträchtigen. Wie großzügig. Wer aber das Terrassenhaus im Plan gesehen hat, und ein bisschen etwas vom Bauen versteht, der konnte sehen, dass sich ein solches Projekt für einen Investor gar nicht lohnen kann. Die Rückwand des Hauses in den Berg hineinzubauen, wäre so teuer gekommen, dass es sich nicht mehr gerechnet hätte. Also, was macht der Investor?
Er verzichtet auf dieses teure Projekt und will dafür bei einem Haus ein Stockwerk draufsetzen. Ich biete eine Wette an,
dass bei den anderen Häusern dieser Vorschlag auch noch kommen wird. Nicht, weil es architektonisch besser wäre. Nein,
weil es sich dann besser rechnet für den Investor. Merkt denn niemand von den Betroffenen diese übliche Taktik? Offensichtlich
nicht. Ich bin gespannt, mit welcher Ausrede der Investor dann die nächste Aufstockung einleitet.
Jo Frühwirth, Am Höfle 10, GD-Rehnenhof

 

 

 

Keine Antwort
Ein berühmter verstorbener Politiker hat mal gesagt: „Das wird nichts!“, und er hatte mit seiner Prophetie Recht. Wer glaubt, ein Investor würde auf ein Gebäude verzichten, irrt; es sei denn, der Umgebungsschutz der Denkmalschutzbehörde verhindert den Bau. Eigentum ist auch kulturelle Verpflichtung und gerade hier. Es wird also nix mit Carl Orff: „Wir bauen eine neue Stadt!“
Reinhard Prölß, Hauptstraße 50, Eschach

Den Ort nicht verschandeln

Claudia Blocherer, Schwäbisch Gmünd

Zu den Bebauungsplänen am Salvator in Schwäbisch Gmünd:

 

Unser wunderbarer Salvator ist nun schon so viele hundert Jahre alt und etwas ganz besonderes. Das Herzstück unserer Stadt. Nun soll er zugebaut werden. Das dürfen wir nicht zulassen! Wenn der ehrenwerte Herr Feig so viel hält, wie er seinen Flex Fonds Anlegern versprochen hat, dann ist es um unser Kulturerbe schlecht bestellt. Er will vor allem eins: Eine Menge Geld verdienen. Lassen wir es nicht zu, dass er diesen besonderen Ort verschandelt. Eine besorgte Mitbürgerin.

© Gmünder Tagespost 24.07.2020 18:51 

 

Zu den Bauplänen am Salvator:

Jo Frühwirth

 

Er ist raffiniert. So raffiniert, wie Investoren eben sind. Ganz nach dem Investorenmotto: Großes anbieten für den Einstieg ins Gespräch. Danach abspecken und entgegenkommen. (Das klingt dann wie Verzicht.) Und an anderer Stelle draufpacken, weil es dort viel wirtschaftlicher ist. Ein Schelm, der dahinter knallhartes Kalkül vermutet. Jetzt soll es beim Salvator kein Terrassenhaus mehr geben. Natürlich, um den Salvator nicht zu beeinträchtigen. Wie großzügig. Wer aber das Terrassenhaus im Plan gesehen hat und ein bisschen etwas vom Bauen versteht, der konnte sehen, dass sich ein solches Projekt für einen Investor gar nicht lohnen kann. Die Rückwand des Hauses in den Berg hinein zu bauen, wäre so teuer gekommen, dass es sich nicht mehr gerechnet hätte. Also, was macht der Investor? Er verzichtet auf dieses teure Projekt und will dafür bei einem Haus ein Stockwerk draufsetzen. Ich biete eine Wette an, dass bei den anderen Häusern dieser Vorschlag auch noch kommen wird. Nicht, weil es architektonisch besser wäre. Nein, weil es sich dann besser rechnet für den Investor. Merkt denn niemand von den Betroffenen diese übliche Taktik? Offensichtlich nicht. Ich bin gespannt, mit welcher Ausrede der Investor dann die nächste Aufstockung einleitet.

© Gmünder Tagespost 25.07.2020 08:56 

All das braucht die Stadt Gmünd

Albert Häberle

Zu den Themen Wohnraum, Arbeitsplätze und Umwelt:

 

Schwäbisch Gmünd braucht Einwohner. Dazu braucht es Wohnungen und Bauplätze. Bezahlbaren Wohnraum wie auch „Bauplätze für Reiche“, die stabile Einkommenssteueranteile bringen. Dazu möglichst stadtnah – alleine schon wegen des Verkehrsaufkommens. Wenn die Bebauung dann noch so eingepasst wird, wie am Salvator geplant (das Gegenteil davon kann man im Taubental beim ehemaligen Pallotinergelände besichtigen), kann man doch nur dafür sein.

Schwäbisch Gmünd braucht Arbeitsplätze. Möglichst in einem breiten Branchen-Mix. Weg von der Monostruktur „Automobil“. Arbeitsplätze jedwelcher Art. Hochqualifizierte ebenso wie „einfache“. Der Wegfall der Bosch-Arbeitsplätze wird sich nicht mit einer einzigen Ansiedlung kompensieren lassen. Was spricht gegen Amazon im Benzfeld? Und hoffentlich weitere. Bald. Es eilt!

Schwäbisch Gmünd braucht Grün und Bäume in der Kernstadt. Keinen Wald. Aber auch keine „Steinwüsten“ wie den Johannis-, Markt- oder Münsterplatz oder den Kalten Markt. Könnte man das alles nicht frei von Ideologien, Weltanschauungen oder Politik ganz einfach zum Wohle von Schwäbisch Gmünd, der Situation der Stadt und den realen Verhältnissen vor Ort diskutieren und entscheiden?

© Gmünder Tagespost 21.07.2020 20:57 

 

Zu den Bauplänen am Salvator in Schwäbisch Gmünd:

Ilse Beck, Schwäbisch Gmünd

 

„Modepark“, „Mörikepark“, „Gleispark“ – alle drei vom ursprünglichen Wortsinn „Park“ weit entfernt. „Treppengarten“, „Wohngärten“ – versiegelte Steinflächen und große Wohnblocks sind keine Gärten. Ein Investor nennt sich selber „Visionär“. Ich denke, dass ein Investor Geld investiert, um es zu vermehren, das bedeutet, dass vom großen Kuchen immer weitere Stücke in seiner Tasche verschwinden, also für den Rest der Bevölkerung immer weniger bleibt. „Die Schere geht auseinander“ – und um das nicht so offensichtlich voranzutreiben, werden wohlklingende, direkt poetische Wortschöpfungen und ein soziales Mäntelchen bemüht. Wer das Geld hat, hat die Macht. Auch die uneingeschränkte Macht unsere Stadt nach und nach zu verunstalten?

Die schönsten Plätze und Hänge, die „Filetstückchen der Stadt Schwäbisch Gmünd“, dürfen nicht weiter dem Profit einiger weniger geopfert werden – diese Gewinne sind selten Gewinne für die Mehrheit der Einwohner, auch nicht für die Umwelt und somit auch nicht für kommende Generationen, die einen Anspruch auf unseren fürsorglichen und vorsorglichen Umgang mit diesem Planeten haben. Wir hoffen auf kluge Entscheidungen unseres Gmünder Stadtrats!

© Gmünder Tagespost 13.07.2020 20:04 

 

Ewig Gestrige und Verhinderer

Zur geplanten Bebauung am Salvator in Schwäbisch Gmünd:

Jutta Trautmann-Böhm

 

Endlich ist es in Schwäbisch Gmünd wieder mal gelungen, einen Investor – pardon- „Visionär“ an Land zu ziehen. Er plant vier mehrstöckige Generationenhäuser unterhalb des Salvators auf dem Gelände der Villa Bidlingmeier und dem angrenzenden Nachbargrundstück. Und schon rufen sie wieder. Die ewig Gestrigen und Verhinderer. Sie rufen „alter Baumbestand“. Sie rufen „unverzeihlicher Eingriff in die Natur“. Sie rufen „ökologischer Frevel“. Sie rufen „Verbrechen am traditionsreichen Kreuzweg und der jahrhundertealten Kapelle“. Aber ach, ihr Gmünder, vielleicht habt ihr mit all dem nichts am Hut. Aber vielleicht blutet euer Herz doch auch ein wenig angesichts dieser Pläne. Und vielleicht denkt auch ihr, dass es in unserer schönen Stadt so manches gibt, von dem ein „Visionär“ die Finger lassen sollte.

© Gmünder Tagespost 10.07.2020 18:53 

Juni 2020

Vorhaben ist der „blanke Horror“

Hans-Peter Trah, Schwäbisch Gmünd

 

Zur geplanten Wohnbebauung am Nepperberg:

Letzthin war ich im Gemeinderat. Ich dachte, das könnte ganz lustig werden – wurde es auch, aber eher komisch als lustig. Die Tagesordnung war umfangreich und enthielt viele spannende Themen. Ich möchte mich aber auf den TOP 3 „Bauvorhaben Wohnen am Salvator“ beschränken. Da durfte ein Investor vortragen, wie er die Zerstörung unseres heiligen Salvator bewerkstelligen will. Es wurden viele bunte Bilder gezeigt, eigentlich fast nur solche aus der Vogelperspektive, das sah beeindruckend und ziemlich akzeptabel aus. Fanden fast alle, sogar die normalerweise Vernünftigen. Man mag sich aber die riesigen Klötze, die da entstehen sollen, ganz normal, also vom Straßenniveau aus betrachtet, gar nicht vorstellen. Wo bleibt denn da die denkmalgeschützte Salvator-Villa, die doch angeblich als Solitär erhalten wird? Die wird man kaum noch sehen! Zumindest komme ich zu diesem Ergebnis, nachdem ich mir die Sache mal vor Ort angeschaut habe. Und es werden auch sehr viele gesunde, alte Bäume fallen müssen, egal was gerade erzählt wird. Und was wird aus der Frischluft? Gemäß Klimagutachten ist der Nepperberg doch eine der zentralen Frischluftschneisen für unsere Stadt. Als letztes dachte ich noch: Das wird richtig teuer, wie und was da gebaut werden soll. Also sicher nur etwas für sehr, sehr Wohlhabende. Warum das dann einer sozialen Tradition des Salvators entsprechen soll, bleibt mir völlig schleierhaft. Ich denke, es ist einfach nur Frevel, was da mit unserer Stadt mal wieder passieren soll. Und unser Baubürgermeister sagte dazu kein einziges Wort. Komisch! Daher, so lange es wegen Corona wenig andere Unterhaltung gibt: auf in den Gemeinderat! Man glaubt nicht, wie amüsant das ist. Erstaunliche Unbeschwertheit im Umgang mit Natur und Tradition. Eigentlich aber der blanke Horror.

© Gmünder Tagespost 26.06.2020 15:54 

Zum Artikel „Wohnungen im Park unterm Salvator?“, erschienen in der GT am 30. Mai

Jo Frühwirth Gmünd-Rehnenhof

 

Wohnen am Salvator. Mehrgenerationenhäuser. Klingt nicht schlecht. Ist ja auch ein Filetstück der Gmünder Grundstücke. Alter Baumbestand. Stadtnah. Alles sozial, umweltverträglich, Bäume schonend. So wurde es angekündigt. Klingt schon etwas merkwürdig. Vier Blöcke! Mit möglicherweise vier oder fünf Wohngeschossen. Wo und wie groß sollen denn die Blöcke gebaut werden, ohne alte Bäume zu fällen? Vier Blöcke unter der Wallfahrtskirche. Die fallen doch überhaupt nicht auf, suggeriert der Investor. Vier Blöcke in einer der wichtigsten Frischluftschneisen für Schwäbisch Gmünd. Da müsste doch der Gemeinderat laut aufschreien! Und warum gibt es keine öffentliche Diskussion? Mit genauen Maßen und Grundrissen? Unser OB kennt den Investor sehr gut. Sie haben schon zusammen gesungen. Er könnte ihn doch dazu bringen, seine Pläne offen zu legen. So, dass die Bedenken ausgeräumt, oder das Projekt beerdigt werden kann. Er könnte auch sagen, an dieser Stelle will Gmünd das nicht! Aber vielleicht kommt es wie immer. Wohlklingende Ankündigung. Danach erste leichte Veränderung. Und zum Schluss doch etwas ganz Anderes als ursprünglich geplant? Hotel Remspark und Zeiselberg lassen grüßen. Wenn Bäume gefällt sind, sind sie weg. Gmünder wissen das! Der Investor weiß, wie man geschickt argumentiert. Schließlich konnte er das ja schon mit der Staatsanwaltschaft vor gar nicht so langer Zeit üben. Und aus welchem Grund investiert ein Investor? Ja, in erster Linie, um sozial zu sein. Ein bisschen Profit, ist auch akzeptabel. Oder? Und vielleicht springt ja sogar noch viel mehr raus! Für den Investor, auf Kosten der Gmünder!

© Gmünder Tagespost 16.06.2020 22:13 

 

 

 „Wohnungen im Park unterm Salvator?“, GT vom 30. Mai

Hans-Peter Trah, Schwäbisch Gmünd

 

In der Presse konnte man von Planungen lesen, den Salvatorpark mit einem Mehrgenerationenprojekt zu bebauen. Dazu möchte ich einige Gedanken beisteuern:

 

1. Ich bin ein Freund sozialer Mehrgenerationen-Wohnprojekte, dafür gibt es doch aber absehbar in Gmünd genug Platz auch anderswo!

 

2. Frühere Investorenprojekte haben leider oft gezeigt, dass am Ende immer wirtschaftliche Interessen über die langfristigen Interessen der Bürger die Oberhand hatten. Da macht es mich stutzig, wie sehr jetzt vorab betont wird, dass es diesmal ausgeprochen sozial, „ensemble-verträglich“ und ökologisch zugehen soll. Das riecht ziemlich nach „Beruhigungspille“. Wäre ja nicht das erste mal, dass in Gmünd ein Bau dann doch ein wenig größer / höher / anders würde als es anfänglich verlautbart und genehmigt war.

 

3. Das gesamte Gebiet Salvator / Nepperberg ist gemäß „Lex Gamundia“ erhaltenswertes Stadtquartier. Da macht es doch wenig Sinn, die Bagger gerade an solchen Stellen loszulassen, deretwegen es sich noch lohnt nach Gmünd zu kommen.

 

4. Der Nepperberg und Salvator sind gemäß Klimagutachten etwas vom Wertvollsten, was wir Gmünder für unsere Versorgung mit kühler Frischluft haben. Für die zukünftige Lebensqualität in einer absehbar immer wärmer werdenden Stadt ist ein Antasten solcher Flächen im Grüngürtel der Stadt daher schlicht und einfach Frevel!

 

5. Warum denn die noch vorhandenen Grünflächen rund um den Salvator nicht wirklich als für die Bürger zugängliche Naherholungsoasen erhalten und gestalten? Z.B. mit kleinen Biotopen, Skulpturen und ein wenig Kultur ... .

 

Deshalb, liebe Entscheider in Stadtverwaltung und Gemeinderat, macht doch endlich eine vorausschauende Stadtentwicklungsplanung und hört auf, unsere Stadt einfach nur Investoren für deren wirtschaftliche Interessen zu überlassen. Andere Kommunen können es doch auch.

 

Vermutlich ist ja ohnehin schon wieder alles zu spät, aber ich bin eben einfach ein unverbesserlicher Optimist.

 

© Gmünder Tagespost 12.06.2020 20:04